20. Dezember 2024 – Enja Grosse

Erhöhte CO2-Steuer, mehr Kindergeld & Co.

Änderungen und Neues im Jahr 2025

Neue Kfz-Versicherungsklassen, Führerscheinumtausch, steigende Pflegeleistungen und vieles mehr. Mit dem Start ins neue Jahr 2025 gibt es einige Änderungen und Neurungen, was genau erfahrt ihr hier.

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Die Würfel zeigen den Jahreswechsel 2024 auf 2025 an. , Foto: cherdchai - stock.adobe.com

Gesundheit, Ernährung und Umwelt

Verbot bestimmter Plastikverpackungen

Ein neues EU-Gesetz, das 2025 in Kraft tritt, verbietet den Verkauf bestimmter Konserven, Flaschen, Dosen und Plastikverpackungen. Grund dafür ist der Stoff BPS, ein Weichmacher, der bisher in vielen Verpackungen vorkommt. Das Problem besteht darin, dass sich BPS leicht aus den Materialien löst, in Lebensmittel übergeht und beim Verzehr in den Körper gelangen kann und gesundheitsschädlich sein kann.

Dynamische Stromtarife

Beginnend mit dem kommenden Jahr müssen Stromanbieter dynamische Stromtarife anbieten. Das bedeutet, sie sind an den Strombörsenpreis gekoppelt und ändern sich stündlich. Verbraucher können dadurch hohe Stromverbräuche auf Zeiten legen, in denen der Bedarf gering und damit der Preis je Kilowattstunde niedrig ist, zum Beispiel zum Laden des E-Autos. Um davon zu profitieren, braucht man dann allerdings einen Zähler, der auch die unterschiedlichen Preise erfasst und misst – einen so genannten Smart Meter.

Verbot und Austauschpflicht alter Kaminöfen

Die nächste Stufe des Bundes-Immissionsschutzgesetzes tritt ab 2025 in Kraft. Dieses Gesetz legt fest, dass ältere Holzöfen, die bestimmte Emissionswerte überschreiten, nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen. Der Grund dafür ist der Feinstaub, der bei der Verbrennung von Holz entsteht und die Atemwege angreifen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen kann.

  • Ob auch euer Kamin betroffen ist und welche Austauschfristen gelten, lest ihr hier.

Handball-WM der Männer im Januar

Am 14. Januar startet die Handball-Weltmeisterschaft der Männer. Ausgetragen wird sie in Kroatien, Dänemark und Norwegen. 32 Teams kämpfen ab dem 14. Januar 2025 um den Titel, der am 2. Februar im großen Finale ausgespielt wird. Auch Deutschland ist dabei, das Team zählt jedoch nicht zu den Top-Favoriten.

Altkleider nicht mehr im Restmüll entsorgen

Für Altkleider gelten ab dem 1. Januar 2025 EU-weit neue Regeln. Alte Textilien müssen dann im Altkleidercontainer entsorgt werden – auch, wenn sie kaputt oder verschlissen sind. Auch Bettwäsche, Handtücher und andere Textilien müssen im Sammelcontainer entsorgt werden. Ziel der neuen Verordnung ist, die Müllmengen nach und nach zu reduzieren und Textilien besser zu recyceln.

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03.03.2015: ILLUSTRATION - Viele weggeworfene Plastiktüten haben sich durch den Wind in einem Zaun in Frankfurt (Oder) (Brandenburg) verfangen, aufgenommen am 03.03.2015., Foto: picture alliance / dpa

Steuern und Rentenvorsorge

Pflegeleistungen

Der Beitragssatz für soziale Pflegeleistungen steigt ab Januar 2025 um 0,2 Prozent. Damit wird der Beitragssatz dann bundeseinheitlich auf 3,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen festgesetzt.
Dafür erhöhen sich gleichzeitig die meisten Pflegeleistungen, wie zum Beispiel das Pflegegeld oder die Pflegesachleistungen um jeweils 4,5 Prozent.

  • Weitere Infos zu den Pflegeleistungen erfahrt ihr hier.

Renten- & Krankenversicherung – Beitragsbemessungsgrenzen steigen

Aufgrund der gestiegenen Löhne und Gehälter steigen zum 1. Januar 2025 die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung und der Krankenversicherung. Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Höchstbetrag, bis zu dem Einkommen bei der Berechnung des Beitrags berücksichtigt wird. Für darüber hinausgehendes Einkommen müssen keine Beiträge gezahlt werden.

Höhere CO2-Steuer sorgt für steigende Spritpreise

Der CO2-Preis für Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl und Gas steigt zum 1. Januar 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne ausgestoßenes Kohlendioxid. Infolgedessen wird auch das Tanken rund 3 Cent pro Liter teurer.

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19.05.2024: Spaziergänger stehen auf der Seebrücke im gut besuchtem Ostseestrand von Graal-Müritz. Das Pfingstwetter ist an der deutschen Ostseeküste durchwachsen., Foto: picture alliance/dpa

Finanzen und Rechtliches

Mehr Kindergeld

Ab Januar 2025 steigt das Kindergeld um fünf Euro pro Kind und Monat auf 255 Euro. Nach dem Ampel-Aus konnten sich die ehemaligen Koalitionspartner auf diesen Beschluss einigen und auch der Bundesrat hat dem Gesetz zugestimmt. 

Außerdem wird der Kinderfreibetrag um 60 Euro auf 6.672 Euro angehoben. Der Kindersofortzuschlag für Familien mit geringem Einkommen steigt ab Januar um fünf Euro auf 25 Euro monatlich.

Mindestlohn steigt auf 12,82 Euro

Im Januar 2024 ist der Mindestlohn bereits gestiegen, nun folgt der zweite Schritt. Anfang 2025 wird der Mindestlohn um 41 Cent auf 12,82 Euro erhöht. Diesen Schritt hat die Bundesregierung im Juni 2023 beschlossen.

Änderungen der Minijob-Regelung

Die Verdienstgrenze für Minijobs wird 2025 auf 556 Euro pro Monat angehoben.

Erhöhung des Wohngeldes

Zum 1. Januar 2025 wird das Wohngeld um durchschnittlich 15 Prozent erhöht, was etwa 30 Euro mehr pro Monat entspricht. Dies ist eine Anpassung an die Preis- und Mietpreisentwicklung in Deutschland. Davon profitieren werden vor allem Rentnerinnen und Rentner sowie Beschäftigte und Eigenheimbesitzer mit geringem Einkommen, die bei Mietzahlungen bzw. den Wohnkosten in der eigenen Immobilie dauerhaft entlastet werden.

Neues Postgesetz

Höheres Porto
Briefe werden ab dem kommenden Jahr 10 Cent teurer. Pro Brief oder Postkarte fällt dann ein Porto von 95 Cent an. Auch das Porto für alle anderen Briefgrößen und für Pakete wird angehoben. 

Brieflaufzeit erhöht sich auf drei Tage
Das neue Postgesetzt sieht vor, dass Briefe 2025 länger unterwegs sein dürfen. Waren es im Vorjahr noch zwei Tage nach Einlieferung, dürfen die meisten Briefe ab 2025 einen Tag länger unterwegs sein. 

Kennzeichnungspflicht für schwere Pakete über 10kg
Laut neuem Postgesetz müssen ab Januar 2025 alle Pakete über 10 kg mit einem sichtbaren, verständlichen Hinweis auf das erhöhte Gewicht gekennzeichnet werden.

  • Mehr Infos zum neuen Postgesetz gibt es hier.

Entlastungen bei der Einkommenssteuer durch höheren Grundfreibetrag

SPD, Grüne und FDP haben kurz vor dem Jahreswechsel noch ein Gesetz zur Steuerentlastung beschlossen. Der Grundfreibetrag – also der Teil des Einkommens, der nicht versteuert werden muss – wird ab Anfang 2025 um 312 Euro angehoben – auf 12.096 Euro. Im Jahr 2026 soll er auf 12.348 Euro steigen. Damit will der Bund die so genannte kalte Progression bekämpfen - also den Effekt, dass eine Gehaltserhöhung nur die Inflation ausgleicht. 

Grundsteuer-Reform

Ab dem 1. Januar 2025 wird die Grundsteuer nach einem neuen Finanzmodell erhoben. Sie wird aus einer ganzen Reihe Daten ermittelt, etwa die Grundstücksfläche, der Bodenrichtwert, die Wohnfläche - und auch das Mietniveau. Ob die Grundsteuer steigt oder günstiger wird, hängt zukünftig also auch von der Nachbarschaft ab. Erlebt die Umgebung einen Aufschwung wird der Betrag steigen. War die Nachbarschaft in der Vergangenheit hingegen eher schwach, so wird die Grundsteuer in Zukunft günstiger.
Weil Vermieter die Zusatzkosten durch die Grundsteuer auf die Miete umlegen können, kann sich in vielen Fällen auch die erhöhen. 

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15.05.2024: ILLUSTRATION Ein Taschenrechner liegt auf verschiedenen Euro-Banknoten., Foto: picture alliance/dpa

Bundestagswahlen

Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat am 16. Dezember im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt und wie erwartet nicht das Vertrauen der Mehrheit der Abgeordneten ausgesprochen bekommen.
Daraufhin hat er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen, den Bundestag aufzulösen. Der wird nun am 27. Dezember seine Entscheidung dazu bekanntgeben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er den Bundestag auflösen und Neuwahlen am 23. Februar 2025 ansetzen.

Verkehr

Millionen Führerscheine ungültig

Im Januar werden fast alle alten rosa oder grauen Papierführerscheine ungültig. Bis 2033 müssen nämlich EU-weit alle Führerscheine, die vor 2013 ausgestellt wurden, in den neuen EU-Führerschein, die Scheckkarte, umgetauscht werden – und das geschieht sukzessive jahrgangsweise. So soll sichergestellt werden, dass alle Führerscheine in der EU ein einheitliches und fälschungssicheres Muster haben. Ist die Umtauschfrist verstrichen oder das Ablaufdatum überschritten droht bei einer Kontrolle ein Verwarngeld in Höhe von 10 Euro.

Diejenigen, die bis 1970 geboren wurden, mussten ihren Führerschein schon umtauschen – bis zum 19. Januar 2025 müssen nun auch diejenigen ihren Führerschein umtauschen, die 1971 oder später geboren wurden. 

Die letzten alten Lappen dürfen dann noch länger im Umlauf bleiben: Wer vor 1953 geboren wurde, hat noch bis 19. Januar 2033 Zeit für den Umtausch.

Deutschlandticket kostet 58 Euro

Die Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern hat eine Preiserhöhung des Deutschlandtickts zum 1. Januar 2025 beschlossen. Bisher kostet das Ticket 49 Euro, ab dem kommenden Jahr wird es 58 Euro kosten. Abo-Inhaber mussten der Preiserhöhung aktiv zustimmen, um das Ticket weiter nutzen zu können. 

Neue Typklassen für Kfz-Versicherung

Wird euer Auto 2025 in der Kfz-Versicherung teurer oder günstiger? Das legen die Typklassen fest. Die spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland zugelassenen Automodells wieder. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat nun eine neue Typklassen-Einstufung veröffentlicht. Einige Autos werden neu eingestuft. Für rund 7,1 Millionen Fahrzeughalter wird die Kfz-Haftpflichtversicherung teurer, für rund 5,1 Millionen wird sie günstiger und für die Mehrheit (etwa 30 Millionen) ändert sich nichts.

  • Ob eure Versicherung teurer wird, lest ihr hier.

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08.04.2024: Ein Radfahrer fährt auf der Elbbrücke Blaues Wunder auf einem Radweg. Der Radfahrstreifen ist Teil eines Versuchs, mit dem die Stadt eine neue Aufteilung des Verkehrsraums erproben will., Foto: picture alliance/dpa

(mit Material der dpa)

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