An Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit, die bis Ostern geht. Während dieser Zeit verzichten viele auf bestimmte Speisen oder Getränke. Aber es gibt noch mehr Arten des Fastens. Wir stellen sie euch vor!
Die Fastenzeit, die zwischen Aschermittwoch und Ostern liegt, beginnt dieses Jahr am 5. März 2025 und endet am 19. April 2025. Und die Fastenzeit ist bei uns ziemlich beliebt. 76 Prozent der unter 30-Jährigen finden einen Verzicht auf Genussmittel und Konsum sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Insgesamt sehen 67 Prozent aller Befragten Fasten aus gesundheitlicher Sicht als sinnvolle Tätigkeit.
Dabei würden die meisten von uns am ehesten auf Alkohol (77%) verzichten, dicht gefolgt von Süßigkeiten (72%). Außerdem würden viele auf Fleisch (54%), Rauchen (50 %) oder Fernsehen (42%), den Computer bzw. das Internet (26%) oder das Auto (24%) verzichten.
Ihr könnt während der Fastenzeit neben Lebensmitteln aber auch auf andere Dinge verzichten. Wir stellen euch einige Fastenideen vor!
1. Digital Detox
"Digital Detox" bedeutet "digitale Entgiftung". Bei vielen von uns sind die Smartphones ständig präsent. Sie liegen auf dem Schreib- oder Esstisch, sind in der Jacken- oder Hosentasche oder direkt in unserer Hand. Digital Detox soll unserem Smartphone-Konsum entgegenwirken. Mittlerweile gibt es Urlaubsangebote, spezielle Camps oder Kurse, die Digital Detox anbieten. Die Idee dahinter: Unsere Umwelt wieder bewusster wahrnehmen und weniger in der digitalen Welt versinken.
Digital Detox könnt ihr aber auch ganz einfach zu Hause betreiben. Dabei geht es nicht um kompletten Verzicht, sondern vielmehr darum, bewusst das Smartphone liegen zu lassen, z. B. wenn ihr Spazieren geht. Oder lasst das Handy in der Jackentasche stecken, wenn ihr euch mit euren Freunden oder eurem Partner trefft. Dadurch konzentriert ihr euch ganz bewusste auf eure Umwelt und euer Gegenüber. Möglicherweise fallen euch sogar Dinge auf, die euch vorher entgangen sind wie die neue Dekoration in eurem Lieblings-Café oder die Frühlingsblumen am Wegesrand auf eurem Weg zur Arbeit.
2. Zuckerfasten
Wie wäre es, 40 Tage lang auch Zucker zu verzichten? Was sich zunächst vielleicht ziemlich einfach anhört, kann euch tatsächlich vor die ein oder andere Herausforderung stellen. Das kommt darauf an, wie eng ihr den Verzicht auf Zucker seht. Beschränkt ihr euch beim Zuckerfasten auf den Verzicht von Süßigkeiten oder weitet ihr ihn auf und lasst auch den Zucker in eurem Morgenkaffee oder -tee weg? Und wie sieht es beim Backen aus? Oder bei gekauften Produkten? Denn oftmals versteckt sich (zugesetzter) Zucker auch in Lebensmitteln, bei denen wir es nicht unbedingt vermuten wie Tiefkühlpizza oder eingelegten Gewürzgurken.
3. Verpackungsfasten
Schnell die losen Kartoffeln in die Gemüse-Papiertüte gepackt und dazu noch die kleinen Gummibärchenpackungen für den Kindergeburtstag, ein paar PET-Wasserflaschen, Eier im Karton, eine Packung Servietten, ein paar Konserven und plötzlich besteht unser halber Einkaufswagen aus: Einwegverpackungen.
Diesen vielen Verpackungen möchte die Deutsche Umwelthilfe bereits seit 2020 beim Verpackungsfasten bzw. Einweg-To-Go-Verpackungsfasten die Stirn bieten. Die Deutsche Umwelthilfe hat die ihrer Meinung nach zehn unnötigsten Einweg-Verpackungen aufgelistet. Dazu zählen Einweg-Plastikflaschen, Getränkekartons, Kaffeekapseln, Obst- und Gemüse-Umverpackungen, Joghurtbecher, Plastiktüten, Coffee-to-go-Becher, Food-Boxen, Duschgel- und Flüssigwaschmittelflaschen. Für diese Produkte gibt es bereits viele verpackungsärmere Alternativen, wie Joghurt in Mehrweggläsern zu kaufen statt in Plastikbechern.
Ziel beim Verpackungsfasten ist es, auf lange Sicht die Zahl der (unnötigen) Verpackungen zu reduzieren.
4. Plastikfasten
Deutschland mit 14 Millionen Tonnen den höchsten Plastikverbrauch in Europa. Deshalb ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seit auch 2020 ganz konkret zum Plastifkasten auf, also dass wir bewusst auf Plastik verzichten.
So könnt ihr Plastik vermeiden
- Nehmt zum Einkaufen einen Stoffbeutel oder Korb mit. So müsst ihr euch keine zusätzlichen Plastiktüten im Supermarkt kaufen.
- Ihr dürft die Plastikverpackungen für Obst, Gemüse und andere Produkte im Laden lassen.
- Verzichtet auf Einwegverpackungen und greift stattdessen zu Mehrwegbehältern; am besten aus Glas.
- Versucht euch an Regrowing. Aus den Resten von Gemüsesorten könnt ihr dank "Regrowing" ganz einfach neue Pflanzen heranziehen! Mit dieser Art des Gemüse-Recyclings schont ihr nicht nur euren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
- Kauft Kosmetik ohne Mikroplastik, also ohne winzige Plastikteilchen. Mikroplastik ist bpsw. in Duschgels, Hautcremes oder Peelings enthalten. Für einen mikroplastikfreien Einkauf gibt es vom BUND einen Einkaufsratgeber mit Mikroplastik-Produkten.
- Kauft in Unverpackt-Läden ein. Diese Läden bieten ihre Produkte ganz ohne Verpackung an. Ihr könnt Zucker, Mehl, Nüsse, etc. in eigenen Behältern abfüllen. Das ist eine zusätzliche Möglichkeit Plastik und Verpackungsmüll zu vermeiden.
In der untenstehende Karte des BUND seht ihr, wo ihr plastikfrei einkaufen könnt.
5. Vegan leben
Vielleicht habt ihr schon mal vom "Veganuary" gehört? Das Wort "Veganuary" ist ein Kombination aus den beiden Wörtern "vegan" und "january" und hinter diesem Begriff verbirgt sich die Idee, den gesamten Januar über vegan zu leben. Zwar ist die Aktion vom Namen her an den Januar angelehnt, tatsächlich könnt ihr aber jederzeit damit starten. Über die Seite www.veganuary.com könnt ihr euch kostenfrei mit eurer E-Mail-Adresse registrieren und werdet dann 31 Tage lang täglich per E-Mail bei eurem veganen Monat begleitet, unterstützt und motiviert. Zwar besteht die Fastenzeit aus 40 Tagen, aber die restlichen neun Tage haltet ihr sicherlich auch ohne E-Mail-Begleitung durch ;-)
6. Klimafasten
Klimafasten bedeutet, das Leben klimafreundlicher zu gestalten und dadurch uns Menschen, Tiere und Pflanzen zu schützen. Wenn wir bereits kleine Dinge in unserem Alltag verändern, können wir unser Klima schützen. Zum Beispiel könnt ihr, wenn ihr auf die Arbeit fahrt oder abends schlafen geht, euren WLAN-Router ausschalten. So spart ihr ganz einfach Strom. Wenn ihr beim Einkaufen häufiger auf regionale Produkte zurückgreift, verringert ihr euren ökologischen Fußabdruck. Fahrt mit dem Rad oder der Bahn zur Arbeit und lasst euer Auto stehen.